Genese unseres Schulmottos

Gustav Heinemann wurde zu seinen Lebzeiten als Verteidiger des Friedens, der Demokratie und der Freiheit wahrgenommen. Selbstbewusst stand er für demokratische Werte ein und bot politischen Mitstreiter*innen die Stirn. Nahezu legendär sind seine Auseinandersetzungen mit Konrad Adenauer bezüglich des Umgangs mit der (un-demokratischen) Vergangenheit Deutschlands sowie dem Missbrauch von (politischer) Macht. Das eigene Verhalten zu reflektieren und daraus Verbesserungen für die Zukunft herzustellen waren deutliche Forderungen, die Heinemann nicht müde wurde zu benennen. Damit verbunden ist die Zuwendung zum moralisch richtigen Verhalten, einem sozial verantwortlichen, nachhaltigen Handeln und dem Blick in die Zukunft.

Gustav Heinemanns Haltung und Werte sind weiterhin aktuell. Durch gesellschaftliche, politische, natürliche Ereignisse entsteht ein großes Spannungsfeld, in dem es Aufgabe der Institution Schule ist, selbst- und verantwortungsbewusste Menschen herauszubilden, deren Fähigkeiten, Kompetenzen und Haltung die zukünftige Gesellschaft in ihrer Gemeinschaft stärken.

Die Vielfalt unserer pädagogischen Programme umzusetzen im Spannungsfeld einer heterogenen Schülerschaft, deren individuellen Bedürfnissen sowie Vorgaben von Curriculum und Bezirksregierung, bot einer neuen Schulleitung ab dem Schuljahr 2018/2019 die Chance der Erneuerung. Die Teilnahme an der Bildungsinitiative RuhrFutur ermöglichte es verschiedenen Mitgliedern des Kollegiums sowie dem Schulleiter und der Didaktischen Leitung, sich in der Schulentwicklungsarbeit zu qualifizieren. Schnell wurde klar: nur mit einem aktuellen Schulprogramm ist eine strukturierte Schulentwicklung möglich. Das Ergebnis liegt nun heute vor.

Im Rahmen eines Studientages zum Leitbild unserer Schule im November 2018 bildete sich unser Motto nahezu von selbst heraus. Die Identifikation mit den Werten Gustav Heinemanns, unserer Schule, unserer Schulform ist seit der Gründung unserer Gesamtschule 1970 hoch.

Ausgehend von unserem Motto bildeten und bilden sich Projekte, Ideen und Überzeugungen im Einklang mit unserem Leitbild, einer aussagekräftigen Jahreszielplanung, die den Anforderungen entsprechen. Wir können mit viel Freude verkünden, dass wir uns im 50+. Jahr unseres Bestehens runderneuert und bestens gerüstet für ein neues Zeitalter fühlen.

Um auch unserer Umwelt zu präsentieren, wie wir uns “nach innen” fühlen, rief Schulleiter Thomas Ratz im Januar 2020 zu einer Aktion der besonderen Art auf: Alle 1600 Schüler*innen #unsererGHS stellten sich in unser neues Motto. Eine Aktion, die wahrlich nachhaltig ist und für eine hohe Identifikation sorgt, denn inzwischen...

... entwickeln sich viele große und kleine Projekte mit Schüler*innen unserer Schule, die an verschiedene Schwerpunkte geknüpft sind: z.B. Nachhaltigkeit: Green Gustavs, Schulgarten, soziale Projekte: „Wir sind Gustav – Wir helfen” (z.B. Spenden- und Friedenaktionen im Ukraine-Krieg), „Gustav spendet Dein Pfand” (an humanitäre Projekte). Nicht nur Schüler*innen fühlen sich mit ihrer „GHS” verbunden. Eltern und Lehrer*innen identifizieren sich mit unserer Schule, was sich in der ausgesprochen guten Kommunikation und Kooperation zwischen Lehrer*innen und Eltern sowie Schüler*innen äußert. 

Wir sind Gustav!

 

Susanne Kirste, Didaktische Leiterin