Wenn die Sucht zur Gefahr wird
Schon fast Stammgast an unserer Schule ist Amon Barth, Buchautor, Filmemacher und Regisseur aus Hamburg. Barth, inzwischen fast 38 Jahre alt und selbst Vater einer neunjährigen Tochter, besucht Schulen, um ganz persönlich und ehrlich über seine schwere Drogenabhängigkeit in jungen Jahren zu berichten. Er war so stark abhängig von Cannabis, dass die Sucht ihn sogar in die Psychiatrie gebracht hatte. Und er gibt das offen zu, auch dass er seine Mutter belogen und bestohlen hatte, um sich die Drogen zu besorgen.
Amon Barth hat seine Erfahrungen in dem Roman „Breit - mein Leben als Kiffer“, verarbeitet. In seiner Beichte vor Schülern*innen unseres 8. Jahrgangs erzählte er, wie er in die Abhängigkeit geriet und wie sie fast sein Leben gekostet hätte. Er ist authentisch, wenn er Passagen aus seinem Buch vorliest und wenn er erzählt, wie er mit seiner Kiffer-Clique das ‚echte‘ Leben verpasste.
„Irgendwann rauchte ich zu jeder Gelegenheit, zum Aufstehen, zum Entspannen oder weil ich zu schüchtern war. Bis meine Psyche zusammenbrach“, so Barth. Dass die Erinnerungen an diese schreckliche Phase seines Lebens ihm immer noch unangenehm sind, merkte man an seiner Körpersprache. Das erzeugte bei vielen Jugendlichen Mitgefühl.
In den anschließenden Fragestunden innerhalb der Klassen stellten sie ihm viele private Fragen. Amon Barth beantwortete sie alle geduldig. Dabei betonte immer wieder, dass es ihm wichtig sei, nicht mit ‚erhobenem Zeigefinger‘ zu drohen, sondern mit Empathie und Aufklärung von Symptomen und Folgen der Sucht zu sprechen. Zurück blieben nachdenkliche und beeindruckte junge Menschen, die sich zunehmend mit der Suchtproblematik, dazu gehört übrigens auch die Spielsucht, kritisch auseinandersetzen werden.