Philotes - Wann wird Medienkonsum zur Sucht?
Gemeinsam mit dem Amt für Kinder, Jugend und Schule und der „ginko“-Stiftung für Suchtprävention hat das Theaterspiel Witten ein Stück entwickelt, das den Nerv der Zeit trifft: „Philotes“ – Spiel um Freundschaft“ heißt es und thematisiert den exzessiven Medienkonsum. Unser diesjähriger 7. Jahrgang zeigte sich nach der Aufführung ebenso bewegt wie die Jahrgänge zuvor, bemerkenswert war allerdings, dass die Selbstreflexion zum eigenen Medienkonsum inzwischen differenzierter ausfiel.
Die zunehmende Verbreitung von Smartphones und digitalen Medien hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, tiefgreifend verändert. In einer Welt, in der die virtuelle Realität oft die reale ersetzt, sind Kinder und Jugendliche besonders anfällig für häufigen und dauerhaften Medienkonsum. „Philotes“ nahm sich dieser Thematik auf einfühlsame und lebensnahe Weise an, und des gelang, unsere Schüler*innen für die Auswirkungen häufiger und langer Mediennutzung, sei es am Handy oder an der Playstation, zu sensibilisieren.
Nach der Vorstellung gab es eine Analyse des Stück und die jungen Zuschauer*innen könnten Fragen stellen oder beantworten.
Interessanter Weise wussten sie bereits sehr genau, dass das „Zocken“ oder „Rumhängen am Handy“ durchaus negative Konseqenzen haben kann. Verlust von Freundschaft oder keine Lust mehr zu lernen, waren nur zwei der genannten. Ein Siebtklässler meinte allerdings, er habe beim Spielen auch Kontakte zu Mitschülern*innen anderer Klassen geknüpft, mit denen er mittlerweile befreundet sei. Ein Mädchen, das gerade zu uns an die Schule gekommen war, sagte, sie halte über das Handy Kontakt zu früheren Klassenkameradinnen und habe wiederum hier neue Kontakte durch ein Handy-Spiel geknüpft.
Der Umgang mit digitalen Medien bleibt ein dringliches Thema in Schule und Elternhaus. Deshalb ist es wichtig, dass auch „ginko“ sich der Thematik annimmt und junge Menschen zum Nachdenken und vielleicht Umdenken anregt.