PHILOTES
In der vergangenen Woche hatte die Gruppe Theaterspiel aus Witten mit „PHILOTES – Spiel um Freundschaft“ wieder ein Gastspiel an #unsererGHS. Das Stück von Beate Albrecht ist ein Theaterstück, das zwischen Realität und Virtualität spielt und u.a. die Gefahr von Computerspielsucht und Freundschaft thematisiert.
Dank der Förderung der Stadt Mülheim (Monika Kühner) und des GINKO – Stiftung für Prävention in Mülheim an der Ruhr (Cathrin Ernst) bietet sich nun schon länger die Möglichkeit das Team des Theaterspiel Witten an unserer Schule 1x pro Jahr gastieren zu lassen und im 7. Jahrgang einen wichtigen Teil zur Suchtprävention zu leisten.
PHILOTES, welches seit 2014 gespielt wird, ist ein interaktives Stück, in dem die Schüler*innen immer wieder die Chance bekommen ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen. Nicht selten ging ein „Oh nein!“ durch das Publikum. Und auch in der Nachbesprechung wurden die Schüler*innen aktiv eingebunden. So forderten die Schauspieler*innen die Schüler*innen auf: „Nennt uns doch mal eine Szene, in der Benni sich hätte anders entscheiden können.“ Die Schüler*innen hatten eine Vielzahl an Ideen und kurzerhand wurden die Situationen nachgespielt, nur diesmal schlüpften die Schüler*innen in die Rollen der Darsteller*innen und das auf der Bühne. Die mutigen waren Hassan (7.2), Fares (7.1), Joshua (7.3), Emir (7.3), Ajlin (7.5) und Alisha (7.4), allerdings sei hier angemerkt, dass noch viele andere gerne mitgemacht hätten. Schnell merkten sie, die bekannten Diskussionen von Zuhause sind ganz schön herausfordernd und so brachen Diskussionen auch mal mit einem „Ich weiß nicht mehr weiter“ ab. Kein Problem für das erfahrene Team, welches auf die schwierige Situation für Eltern, Freunde und Jugendliche hinwies.
Warum das Stück so realitätsnah ist und vielen Schüler*innen die Szenen durchaus bekannt vorkamen? Beate Albrecht hat das Stück in Zusammenarbeit mit einer Suchtberaterin erstellt. Daher sind die Szenen und Dialoge sehr authentisch und das merkt man auch bei der Aufmerksamkeit und dem Feedback der Schüler*innen, die u.a. auch die Details lobten, wie z.B. die gut abgestimmte Hintergrundmusik in den Computerspielszenen.
Zuletzt wurden auch noch die Merkmale einer Computerspielsucht aus dem Stück herausgearbeitet und die Gründe, warum Computerspiele eigentlich das Potenzial haben süchtig zu machen. Die Schüler*innen zeigten flink, dass sie das System von Belohnungen, ständigen Erweiterungen, Druckmitteln und Avataren durchschaut haben und konnten auch zielsicher die Bereiche, die von einer Computerspielsucht beeinträchtigt werden aus dem Stück herausarbeiten. So erkannten sie, dass Benni nicht nur seine Familie, seine Freunde, seine Hobbies und Schule vernachlässigte, sondern ganz besonders sich selbst.
Diese Form der Suchtprävention zeigt also, dass authentische Dialoge und Gefühle wichtige Aspekte einer Sucht verdeutlichen können und auf unterhaltsame und pädagogische Weise vermitteln werden können.
Das Beratungsteam Sucht und #unsereGHS möchten sich nochmals für die finanzielle Unterstützung der Stadt Mülheim bedanken, ohne die diese Aufführungen nicht möglich wären. Unser Dank gehört außerdem unserer langjährigen Kooperation mit dem GINKO – Stiftung für Prävention, die unsere schulinterne Arbeit unterstützen und uns kompetent beraten und natürlich dem Theaterspiel Witten, das Jahr für Jahr eine hervorragende Arbeit leistet.
Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, liebe Klassenlehrer*innen,
Sie/Ihr möchten sich/euch näher mit dem Stück beschäftigen und ggf. Aspekte im Unterricht oder Zuhause vertiefen? Unter https://theater-spiel.de/stuecke/produktion/1000127 gibt es alle wichtigen Informationen und unter dem Reiter „Weitermachen“ noch viele tolle Ideen z.B. für Klassenstunden.